rose von jericho
Die Skulptur
rose von jericho bestehend aus Eisen, Holz, einem Geweih, einem Krickerl, Wolle und 50 Abwurfstangen, entstand 2012 aufgrund einer Einladung zu einer Skulpturenausstellung im Stift Ossiach.
Die eindrucksvolle Formierung der Abwurfstangen schützt den im Inneren der Rose befindlichen Kümmerling. Der Titel bezieht sich auf die Eigenschaften der Rose von Jericho, die wenn sie einen nährhaften Boden findet, wieder aufblühen kann. So ist die Skulptur auch eine Metapher für das menschliche Bedürfnis Halt zu finden, Schutz und die Möglichkeit sich zu entfalten. Alles was nicht genährt wird, verkümmert. Indem die Künstlerin die Hierarchie der Geweihe umdreht, stellt sie auch bestehende gesellschaftliche Normen infrage. Die Abwurfstangen wirken innerhalb des urbanen Raumes als Fremdkörper, da sie vor allem mit Landschaft, Wald und Natur assoziiert werden. Sie impliziert daher auch die Frage an unseren Umgang mit dem Fremden, Andersartigen und der Möglichkeit der Entfaltung innerhalb eines vorgegebenen sozial-gesellschaftlichen Rahmens. Die Abwurfstangen sind zugleich auch ein Symbol der jährlichen Erneuerung, das stets auch den Tod impliziert. Das Innere der Natur wird nach außen gestülpt und ihre Wachstumskraft mit Pracht gezeigt. Durch die Herausstellung des Kümmerlings gleichsam als Schatz im Inneren der
rose von jericho werden jedoch weiterführende Aspekte angesprochen. (Silvie Aigner, Kuratorin)